Orgelportrait

Kinoorgel aus dem Capitol Heidelberg (Walcker-Lydtke-Hammer 1927) (21/2/P)

Kinoorgelsaal | konzertfähig

Über das Instrument

1927 von „Walcker-Lüdtke-Hammer Oskalyd-Orgelbau GmbH Ludwigsburg“ (Opus 2135) für das Capitol-Kino in Heidelberg erbaut, 2013 von der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg uns als Dauerleihgabe überlassen und seither in fünfjähriger Arbeitsdauer wieder spielfertig gemacht, kann noch nicht im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen vorgeführt werden, weil ein eigener Zugang mit eigenem Notausgang gefordert wird.

Die Oskalyd-Orgel war ursprünglich als Kinoorgel zu Stummfilmzeiten in das Heidelberger Capitol eingebaut worden, wurde von den Heidelbergern liebevoll „Eukalyptus-Orgel“ genannt und hat dort bis zum Abriss des Capitols 1971 gestanden.
Später war das Instrument im Heidelberger Schloss aufgebaut und wurde dort auch regelmäßig gespielt.

Blicke in das Innere des Instruments

Disposition der Kino-Orgel

Manual I (C bis c4)

Hornflöte 8‘

Gamba 8‘

Cornett 8‘

Alphorn 8‘ (Zungen)

Klarinette (Zungen) c0 – c4

Choralflöte 4‘

Harfe (Metallophon)

Manual II (C bis c4)

Aliquot 8‘

Celeste 8‘ (Schwebung)

Bachflöte 8‘

Oboe 8‘ (Zungen) fis0 –c4

Quintatön 4‘

Schwiegel 2‘

Xylophon (c1 – c3)

Fernwerk
(über Fußtritt dem II. Manual hinzuschaltbar)

Angelica 8‘
(1. Oktave spielt Vox Humana 8‘)

Vox Humana 8‘ (Zungen)

Bordun 8‘

Fernflöte 4

Pedal (C bis f1)

Echobass 16‘

Subbass 16‘

Fagottbass 16‘ (Zungen)

Spielhilfen

Koppeln

I/Ped

II/Ped

Ped/I

Unter II/I  (Subkoppel)

Unter II/II (Subkoppel )

II/I

Ober II (Superkoppel)

Ober II/I (Superkoppel)

Ober I (Superkoppel)

Ober I/Ped (Superkoppel)

Schweller

über eine zentrale Schwellerwalze einzustellen und einzeln per Knopf unter dem I. Manual einschaltbar:

  • Schweller I. Manual
    (derzeit als Generalschweller für die gesamte Orgel eingebaut)
  • Schweller II. Manual
    (derzeit nicht eingebaut)
  • Schweller Fernwerk
    (derzeit nicht eingebaut)

Schwebung (Tremulant)

Über Knöpfe unter dem I. Manual einschaltbar:

  • Alphorn (nur für Register I/Alphorn 8‘)
  • I. (für alle anderen Register des I. Manuals)
  • II (für II. Manual)
  • FW (für Fernwerk)

Gruppen

  • 12 fest eingestellte Kombinationen (davon 1 Tutti). Diese wirken zusätzlich zur Handregistratur.
  • Auslöser

Weitere Spielhilfen

  • Fernwerk an (Fußtritt)
  • Handreg. an (Fußtritt)
  • Normalfolge (Registercrescendo per Walze)

Die Beiwerke (spezielle Effektregister einer Kinoorgel)

Wirbelnd

Zusätzlich über II. Man. / 2. Oktave) spielbar, per linkem Knopf „Beiwerke“ unter dem II. Manual aktivierbar, ebenso per Fußtritt vor der Schwellerwalze für das Pedal aktivierbar:

  • Große Trommel
  • Becken
  • Gong

Zusätzlich über I. Manual / 3. Oktave) spielbar, per Knopf „Beiwerke“ unter dem I. Manual aktivierbar:

  • Kleine Trommel

Schlagend

Durch antippen des Registerschalters kann der Effekt erzeugt werden:

  • Große Trommel
  • Becken
  • Gong F
  • Gong P
  • Turmuhr

Als wirbelnder Dauer-Effekt:

  • Tamburin
  • Holzstäbe

Zusätzlich über II. Manual / 4. Oktave) spielbar, per rechtem Knopf „Beiwerke“ unter dem II. Manual aktivierbar:

  • Holzblock
  • Schlitten
  • Rattern
Weitere Effekte

Dauer-Effekte

per Registerschalter aktivierbar:

  • Regen I
  • Regel II
  • Eisenbahn
  • Lokomotivenpfiff
  • Signalpfiff
  • Sirene
  • Auto
  • Telephon
  • Klingel
  • Kirchengeläute – großes
  • Kirchengeläute – kleines

Effekte zum antippen

  • Vogel
  • Kuckuck I
  • Kuckuck II
  • Pfiff

Effekte per Fußtritt

  • Donner hoch
    (mehrere Labialpfeifen für Donnereffekt)
  • Donner tief
    (mehrere Zungenpfeifen für Donnereffekt)

Berichte über die Kinoorgel in den Medien

mk-online: Vorstellung der Kinoorgel durch Dr. Sixtus Lampl
SWR Landesschau: Videoausschnitt aus dem Jahr 2006.
Hier kann ein erster Eindruck gewonnen werden, um was für ein Kleinod es sich bei dieser Orgel handelt. Anlaß dieser Fernsehsendung war der nur kurz andauerne Einbau dieser Kino-Orgel in den Königssaal des Heidelberger Schlosses und die Nutzung zur Live-Begleitung alter Stummfilme während der Schwetzinger Festspiele durch den Komponisten und Musiker Michael Klubertanz.
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