Orgelportrait

Orgel aus dem Hamburger Schröderstift, Ernst Röver 1896, (18/2/P) 

Zollingerhalle | konzertfähig

Über das Instrument

Die Orgel aus dem Hamburger Schröderstift, ein Prunkstück, das durch ein Mittelbild des Florentiner Hofmalers und Akademiedirektors Cesare Mussini weltweit singulär ist.

Der bedeutende norddeutsche Orgelbauer Ernst Röver hatte das Instrument 1896 für die Kirche des Hamburger Hospizes neu geschaffen und dabei auf die seelische und körperliche Notlage der dort betreuten Armen und Kranken besondere Rücksicht genommen. Die ursprüngliche Disposition kannte nur warme und einfühlsame 16′, 8′ und 4′-Stimmen.

Da die Kirche des Schröderstiftes seit 1972 der griechisch-orthodoxen Gemeinde von Hamburg als Gottesdienstraum zur Verfügung gestellt wurde, die orthodoxen Gläubigen aber in ihren Kirchen keine Orgel spielen, verfiel das Instrument zur völligen Unspielbarkeit und wurde dann als Dauerleihgabe der Hansestadt Hamburg an das Orgelzentrum übergeben.

Nach Restaurierung gibt das mit seltenen pneumatischen Kastenladen gebaute Instrument restauriert und in seinen ursprünglich erhaltenen romantischen Stimmen viel Geborgenheit und Schmelz. 1954 wurde es freilich durch die berühmte Hamburger Orgelbauwerkstätte von Beckerath zur Helligkeit einer Barockdisposition umgestaltet, die ihrerseits aber auch so überzeugend ist, dass man sie weder ändern kann noch sollte.

Dominant an der Stirnseite der akustisch hervorragenden Zollingerhalle aufragend, wird die „Hamburgerin“ bei den Führungen bespielt und ist auch auf CD-Einspielungen zu hören. Das wundervolle Bild des leibliche und seelische Nöte lindernden Heilands entfaltet, wenn es nächtens als einziges beleuchtet in der Zollingerhalle steht, einen geradezu mystischen Eindruck.

Disposition

I. Manual C bis f“‘

Quintadena 16′
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Octave 4′
Nasard 2 2/3′
Waldflöte 2′
Mixtur 4-6fach

II. Manual C bis f“‘

Gedackt 8′
Flöte 4′
Prinzipal 2′
Terzian 2fach
Scharf 3fach
Krummhorn 8′

Pedal C bis d‘

Subbaß 16′
Octave 8′
Octave 4′
Nachthorn 2′
Dulzian 16′

Spielhilfen / Traktur

Manualkoppel II-I
Pedalkoppel I-P und II-P

Pneumatische Traktur

Pneumatische Kastenlade

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